Das Treffen in Telgte
Wir haben ein besondere Überraschung für Sie! Große Dichtkunst und musikalische Perlen, die die Grauen des Krieges und einen möglichen Frieden im Zentrum haben.
Der bekannte Sprecher und Moderator Rudolf Guckelsberger liest zentrale Passagen aus "Das Treffen in Telgte" von Günter Grass. In dieser Erzählung unterhalten sich die wichtigsten deutschen Dichter MItte des 17. Jahrhunderts über die Lage der deutschen Literatur in politisch chaotischen Zeiten. Zu dieser Zeit fanden gerade die Friedensverhandlungen zu Ende des 30jährigen Krieges statt (in Holland und Belgien währte dieser Krieg da schon 80 Jahre).
Die musikalischen Beiträge werden dargeboten von dem großen Ensemble des Instituts für Aufführungspraxis der Hochschule für Musik Trossingen unter musikalischer Leitung von Prof. Lorenz Duftschmid. Insgesamt 25 Vokalist*innen und Instrumentalist*innen spielen Musik von Heinrich Schütz, Heinrich Albert, Johann Crüger, Claudio Monteverdi, Biagio Marini und Andreas Hammerschmidt.
Freuen Sie sich auf einen runden Abend voll Klangerlebnisse!
Wann: 6.5. um 19.30 Uhr
Wo: Evangelische Stadtkirche Sulz am Neckar
Eintritt frei | Spenden zur Deckung der Kosten erbeten
Ein Zusammentreffen von Künstlern über mehrere Tage hinweg an einem Ort kann man sich als sehr fruchtbare und inspirierende Begegnung vorstellen. So soll es auch dem Komponisten Heinrich Schütz gegangen sein, einem der Protagonisten in Günter Grass’ „Das Treffen in Telgte“, der durch die illustre Runde sogar zu einer neuen Oper inspiriert werden wollte – so will es die Erzählung.
Geschickt inszeniert Grass in seiner 1979 entstandenen Erzählung ein fiktives Kollegentreffen von über zwanzig Dichtern, Kritikern und Verlegern deutscher Schriften im Jahr 1647, und zeichnet ein anschauliches Bild der Künste in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges. Simon Dach (1605-1659), bei Grass Initiator des Treffens, lud neben vielen anderen die Dichter Paul Gerhardt (1607-1676) und Andreas Gryphius (1616-1664), deren Texte Eingang in die Werke ihrer komponierenden Zeitgenossen finden sollten, ebenso zum Treffen ein wie die Komponisten Heinrich Schütz und Heinrich Albert. Die Dichter möchten mit ihrer Kunst einen Beitrag zur Beendigung des langjährigen Krieges leisten.